Santiagos Umgebung: El Cobre, El Morro und Playa Siboney

Der gestrige Tag fuehrte mich in die ueppig gruene Umgebung Santiagos. Der Ausflug fand gluecklicherweise nicht in einer Touristengruppe statt, sondern enpuppte sich als private Tour. Der Fahrer, sein Chevrolet und ich.

Er bringt mich auf kruvigen Straszen durch die huegeligen Auslaeufer der Sierra Maestra, die einfach einzigartig ist. Sie mag zwar fuer oesterreichische Alpinisten fast nicht der Rede wert sein, doch ist die Kulisse, die sie mitsamt der Bucht von Santiago fuer ein europaeisches Auge bietet, einfach grandios. Oft ist sie in Wolken gehuellt bzw. durch die Hitze in solch diesiges Licht getaucht, dass man ihre vielen Spitzen kaum alle in scharfer Aufloesung erblicken kann. Gottseidank fuehre ich mein Baby, eine Sony NEX Systemkamera mit 2 unterschiedlichen Objektiven, mit mir, die mir so manche Hoehen greifbar vors Auge holt. Der hoechste Gipfel der Gebirgskette ist immerhin fast 2000 Meter hoch. Die Fotos der Bucht allerdings (weil schon angefragt wurde, wo diese denn bleiben wuerden) liefere ich erst nach meiner Rueckkehr nach, da die Foto Organisation fuer mich auf Kuba aufgrund der schwachen bzw gar nicht vorhandenen Internetverbindungen so gut wie unmoeglich ist.

Aber zurueck zur Taxifahrt. Wir fahren ueber schlagloechrige Straszen, vorbei an Fincas und Ranchons, vorbei an Ziegenhirten und -herden, vorbei an Rinder- und Pferdehoefen. Gruene Wiesen ueberall, zwischendrin Koenigspalmen und Gewaechse mit roten, pinken und gelben Blueten. Karibik pur. Fuer mich endlich das pura vida, ein Gefuehl von Freiheit und Lebendigkeit.

Wir fahren als erste Station die Basilika El Cobre, die zu Ehren der Nationalheiligen Jungfrau Maria errichtet wurde, an. Eine Wallfahrtskirche wie man sie kennt. Unzaehlige Souvenirshops mit mehr oder wenigern ansprechendem Zeugs, Blumenstraeuszen, die man der Virgen als Gabengeschenk darbringt uvm. 2012 war auch der Papst mal da. Der alte, nicht der aktuelle. Ich frage mich, ob die Einheimischen auch in mit all diesen Fragen bombardieren, die sie allen Fremden stellen. ¨Where do you come from?¨, ¨Do you like Cuba?¨bis hin zu ¨1 Peso para mi?¨Mitunter ist das schon sehr, sehr anstrengend, als blonde Europaerin noch mehr, weil da noch eine Fragen mehr kommen, die man gar nicht wiedergeben will.

Als zweite Ausflugsstation peilen wir die Festung El Morro an. Fuer mich eines der Highlights der gesamten Reise. Das Castillo wurde im 17. Jhdt. auf einem Felsen neben der Hafeneinfahrt Santiagos erbaut, um es vor Piratenuebergriffen schuetzen zu koennen.
Heute genieszt man einen unvergleichlichen Blick auf das Bergland hinter Santiago sowie die Stadt selbst. Was man innerhalb der Festung beobachten kann, ist nicht minder beeindruckend. Fuer mich zumindest. Dort flitzen naemlich kleine graue Felsleguane ueber die alten Mauern.

Ich bin in meinem Element. Einer davon, ca. 10 cm lang (inkl. Schwanz) laesst sich in aller Ruhe von allen Seiten von mir ablichten. Als ich anfange mit ihm zu reden und mich bei ihm fuer seine professionellen Modelposen zu bedanken, taucht hinter ihm ploetzlich etwas Groszes auf… oho… seine Mutter. Sie weist alles in allem schon 1,5 Meter Laenge auf… oho… Zwei Sekunden spaeter sind es auf einmal zwei von dieser Sorte, die mit einem Ruck gleichzeitig BEIDE in meine Richtung rennen. Ich springe, begleitet von einem ohrenbetaeubenden Schrei, zur Seite.
So. Diese kleinen Drachen bin ich erstmal los.

Als dritte und letzte Station sehe ich noch den Strand von Siboney. Am Weg dorthin fahren wir an unzaehlige vielen blauen Schildern vorbei, die jeweils 100 Meter spaeter ein ¨Monument¨ ankuendigen. Und tatsaechlich. Der Straszenrand ist gesaeumt von Schildern, die eben auf ein solches hinweisen und schlieszlich von den Monumenten selber. Zwischen den einzelnen Monumenten und dem naechsten Schild liegen gefuehlt nicht mal 50 Meter. So amuesiere ich mich koestlich auf der Rueckbank und betrachte die an mir vorbeiziehenden Kunstwerke.

Playa Siboney. Schooooeeeen! Ich komme mit ein paar Kubanern in Gespraech, die mich zu einem Mojito ueberreden wollen. Es ist 14 Uhr am Nachmittag, also entscheide ich mich fuer eine Kokosnuss.
Am Heimweg erblicke ich einen Lastwagen, dessen Ladeflaeche voll mit Bananen ist. Mittendrin entdecke ich vier in den Himmel gestreckte Schweinehaxn. Cerdo. Yummy.
Hungry i am. So ein Tag kostet doch viel Energie.

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