SOAK|ynthos 2022

(09.-19. August 2022) – 10 Tage Zakynthos/Griechenland, davon 7 Tage lang in der Sommerakademie (SOAK).

Zakynthos ist traumhaft! “O schönes Eiland …”, selbst Edgar Allan Poes Gedicht “An Zante” beginnt mit dieser Lobpreisung. Ich kann mich ihm nur anschließen und die Insel in höchsten Tönen loben. 😎
Corinna und ich reisen bereits drei Tage vor Beginn unserer Sommerakademie (SOAK)-Kurse auf die Insel. Gleich zu Beginn gibt es Stress mit dem Mietwagen, der mir einfach nicht ausgehändigt wird, weil die Kaution nicht abgebucht werden kann. Dafür kann allerdings ich nichts, denn das Gerät des Vermieters ist laut meines Kreditkartenanbieters defekt. Während Corinna draußen in der Hitze wartet und mit dem Vermieterhund Freundschaft schließt, diskutiere ich drinnen mit zwei jungen griechischen Machos – ohne Erfolg. Am Flughafen zurück buche bei einer anderen Firma ein neues – eh viel geileres ! – Vehikel (ein schnittiger Mercedes 😎), mit dem wir die ersten Tage die Insel unsicher machen. Corinna ist von meinen Plänen wenig angetan (“Ich dachte wir entspannen noch am Pool, bevor die SOAK startet?”) und leidet – zugegeben – stark an meiner FOMO.

Fest steht: FOMO zu haben ist nicht angenehm, schon gar nicht, wenn man gerade auf dem wunderbaren Eiland Zakynthos weilt. Die Angst DORT etwas zu verpassen, etwa das meistfotografierte Inselmotiv (kommt noch … keine Sorge! ;-), ist einfach zuuu groß.

In den Mercedes eingestiegen geht es kurvig und zumeist an der Küste entlang hinauf zur Nordspitze der Insel. Dort checken wir in einem Zwei-Stern-Boutique-Hotel inkl. Pool ein. Letzterer wird aber nur wenig von uns genützt, … ich will Salz auf meiner Haut. Und so kommt es, dass ich schon bald in einer (von Cora mitgebrachten und von uns mündlich aufgeblasenen) Wassermelone 🍉 liege 😂😜
#summermodeon☀️🌊⛱ #zakynthos🇬🇷

Et voila, erste #Zakynthos vibes! Love it! #griechenland🇬🇷 #summermodeon

Und hier ist es: Das Postkartenmotiv Nummer eins! Nicht nur für Zakynthos, sondern für Gesamt-Griechenland: Es zeigt einen Deluxe-Sandstrand innerhalb einer engen Bucht, umrahmt von türkis-blauem Meerwasser und steil abfallenden Felswänden. Auf dem feinen Sand liegt – als wäre das alles nicht schon schön genug – als sprichwörtliche Kirsche auf der Torte auch noch das Wrack eines Schmugglerschiffs, das irgendwann vor nicht all zu langer Zeit hier gestrandet ist. Nun ist es nicht nur verrostet, angesprüht und bekritzelt, sondern mittlerweile auch zu einer mediterranen Influencer-Pilgerstätte geworden: Das Shipwreck Navágio! Auch ich find’s geil. Vor allem, weil sich soooo viele Menschen sowohl am Strand als auch auf der Aussichtshöhe darüber tummeln. Es ist gesteckt voll und jede/r will das Schiff fotografieren, wie es da liegt. Eben verrostet, besprüht und bekritzelt.

Keine Frage, der Strand samt Wrack und Umgebung zählt zu den Postkartenmotiven Nummer eins, übersetzt in die Sprache der New Generation ist es also “very instagrammable”. Der Hashtag #navagiobeach hat auf Insta bis dato 88 Tsd. Beiträge von zumeist halbnackten, überschminkten Influencer-Bikinibräuten, muskelprotzigen Matrosen, die so tun, als zögen sie das Wrack an einem verrosteten Stahlseil über Land, oder bierbäuchigen Piraten-Dudes in weißblauen “I love Greece”-Badeshorts.

Weiter gehts! Corinna und ich kurven mit dem Mercedes von Ort zu Ort weiter über die Insel, u.a. zum Kap Skinari, wo eine steile Treppe bis runter ans Meer führt, das glitzernd und blau zum Reinspringen einlädt. Ich bin begeistert!
Hier besteigen wir schließlich auch das Boot, mit dem wir am Wasserweg zum Shipwreck gebracht werden. Nur von oben anschauen reicht nicht, eh schon wissen, FOMO …

Landschaftlich ist es toll, die Küste zerklüftet und voller Höhlen und Grotten und beeindruckenden Felsbögen (Stichwort: Blaue Grotten), das Hinterland üppig grün – ein Augenschmaus halt. Meine Insta-Caption sagt nur kurz: “#Shipwreckbeach und #BlueCaves per Schiff – zuuuuu viele Menschen … , aber wunderschöne Landschaft!”

Am Weg zum Schiffswrack kommen wir durch das alte, kleine Bergdorf Volímes. Ich liebe es! Weil es alles hat, was ich mir vorstelle: einen alten Ortskern, eine alte Kirche, eine alten Glockenturm, alte, baufällige Gebäude und alte Bewohner:innen. Einige Gebäude sehen aus wie gemalt. Wir kaufen uns Eis und Getränke und beobachten die streunenden Kätzchen (ahja, natürlich hat es auch Kätzchen!), die immer zahlreicher werden, je länger wir sitzen bleiben. Am liebsten würde ich alle einpacken und mitnehmen!

Zakynthos bietet aber noch mehr: Die Insel ist bekannt als Schildkröteninsel (die “Caretta caretta” nistet dort), sie ist für mich die Insel der Olivenhaine (mehr als 30 Prozent der Insel sind davon bedeckt!), ist bergig und buchtig, hellblau, sandig und grün. Einen Stopp legen Cora und ich am Filippoi-Beach ein: Dort ist es zwar ein bisschen ungünstig ins Wasser zu kommen, weil Felsstrand (gut, dass wir Schwimmschuhe haben!), aber das Meer ist mega-türkisblau und einfach nur geil! Auch die Anfahrt dort hin hat es in sich, es geht auf einer engen Straße – manchmal kurvig, aber durchgehend steil – runter zum Meer. Die Parkplatzsituation ist etwas beängstigend, denn ob der Platznot muss ich das Auto fast am Abgrund stehen lassen und behelfe mir mit 4 Felsbrocken, die ich hinter/unter den Reifen platziere. Aber es zahlt sich sowas von aus! 😉

Badi, badi, badi 👙🩱🌊 at #Filippoibeach 😍 plus bissl #Olivenhain, bissl #Windmühle, bissl #Meeresblau … 🇬🇷 #UrlaubinGriechenland #Zakynthos

Greek cuisine 🇬🇷🍽🍅🥒🎣 #Zakynthos #UrlaubinGriechenland #catchoftheday #greeksalad #dolmades #Stifado #bakedfeta #Souflaki #yoghurtwithhoney #giouvetsi

Hallo #SOAK #SommerakademieZakynthos #Griechenland!

Vas(s)ilikos – zwischen Wäldern und Olivenhainen liegt diese kleine Ortschaft, die – glaubt man den SOAK-Besuchern – sich in den vergangenen zwei, drei Jahrzehnten kaum verändert hat. Wir lernen Gäste (Zimmernachbar:innen) kennen, die bereits von Anbeginn der Sommerakademie hier resp. dabei waren. Die SOAK feiert heuer ihr 30-jähriges Jubiläum! Wow! Astrid ziert übrigens das Cover der diesjährigen Programmbroschüre – nochmal Wow! -, und auch hier ist der Shipwreck-Beach wieder! Als einseitige Werbung für die hiesige Fluggesellschaft.

Die Halbinsel, auf der Vasilikos liegt, kann mit wunderschönen Stränden aufwarten. Auf einigen in der Bucht von Laganás nisten die bereits erwähnten Schildis. Am Weg nach Zakynthos-Stadt, wo ich unser Mietauto zurückgebe, fahre ich dort vorbei. Untertags sieht man keine Caretta carettas, lediglich deren Nistplätze, die mit einem schützenden Holzgestell abgedeckt sind. Als ich an einem dieser Strände bin, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Eigentlich sollten die Meeresschildkröten hier ihre Ruhe haben, die Strände sind aber belebt und gleich nebenan sind Tavernen und Hotels mit entsprechender Lärm- und Lichtkulisse. Alles in allem kein besonders guter Ort, um seine Nachkommen zu bekommen. Zakynthos ist für die Schildkröten aber das wichtigste Brutgebiet im Mittelmeerraum, zumal die Tiere naturgemäß dorthin zur Eiablage zurückkehren, wo sie selbst geboren worden sind. Durch den aufkommenden Tourismus der letzten Jahrzehnte sind sie vom Aussterben bedroht. Tiere versus Menschen – die einen sind auf ihre Brutstätten, die anderen auf die Einkünfte in der Touri-Saison angewiesen. Es macht mich traurig.

In Zante-Town möchte ich mich mit glutenfreien Brot und Gebäck eindecken – das brauche ich für meine wunderbaren griechischen “Antipasti” a la Humus, gefüllte Weinblätter, Oliven, Tsatsiki und Feta, die ich regelmäßig bei der “Holländerin” abhole. Sie betreibt in Vasilikos einen Shop mit allerlei Konsumgütern, aber eben auch eine feine Theke mit selbst gemachten Spezialitäten.

Vasilikos! Es ist eine Idylle hier, die gefällt, ein Ort der Kunst, Kreativität und des Kicks! Letzteren kriege ich eindeutig, wenn ich Gerti D’s Schauspielkurs besuche. Sie wird gemeinsam mit uns, mit theaterbegeisterten Menschen in diesem Sommer zusammenarbeiten: “Das Theater schafft die Möglichkeit, tiefe Wahrheiten freizulegen, und zwar in einem gemeinsamen Prozess des Geschichtenerzählens. Die Wege dahin sind vielfältig und kreativ. In diesem Sinne werden wir uns auf die Suche begeben”, schreibt sie in ihrer Kursbeschreibung. Ich fühle mich sofort angesprochen, schließlich bin ich auch großer Fan, gar nicht unbedingt der “Vorstadtweiber” wegen, die sie dem breiten Publikum bekannt gemacht haben, sondern weil ich sie auch auf den Bühnen bereits mehrfach gesehen hab und ihr Spiel einfach sehr mag. Die Kurse sind witzig, wir lachen viel. Es ist auch interessant für mich, mich mal in einer Rolle agierend wahrzunehmen, einer geschriebenen Rolle, der ich meinen individuellen Stempel aufdrücken kann/soll.
Höhepunkt des Theaterkurses ist tatsächlich ein gemeinsamer Auftritt mit Gerti, weil meine Spielpartnerin kurzfristig abspringt. Gemeinsam geben wir eine kurze Szene aus Shakespeares Komödie “Was ihr wollt”. Gerti ist Viola , ich bin Herzog Orsino: “Es gibt auf dieser Welt kein Frauenherz, das so voll Liebe ist wie meines. Kein Frauenherz ist groß genug auf dieser Welt, dass es so großes Fühlen fassen kann.”

Ich bin verwirrt, denn ich wechsle in eine so genannte “Hosenrolle”, d.h. ich übernehme die Rolle eines männlichen Charakters, trage aber – obviously auf den Bildern zu sehen – keine Männerkleidung. Weil es zu Shakespeares Zeiten Frauen (auch noch) nicht erlaubt war, auf der Bühne zu spielen, wurden weibliche Rollen von männlichen Schauspielern übernommen, d.h. Viola aka Gertis Rolle wurde damals noch von einem Mann übernommen. Got it?

Ein Mal mit Gerti D. auf der Bühne stehen – check! ☑️ #wasichwollte 😜😂 #wasihrwollt #shakespeare 🎭 #theater #sooooproud #OMG #ohneschauspielerfahrung #mirhatssogetaugt #SOAK22 #Zakynthos #dankeeeee 😍👍🇬🇷 #einfachcool

Neben Gertis Theaterworkshop besuche ich auch den Sprechtechnik-Kurs “Sprich, damit ich dich sehe” bei Barbara und den Fotografie-Kurs bei Philipp. Barbaras Kursbeschreibung zieht mich ebenso magisch an: “Die Stimme ist unsere Visitenkarte. Durch unser Sprechen zeigt sich unsere Persönlichkeit besonders deutlich. Wir stimmen zusammen unser Instrument neu … Auch die Lust sich an kurzen Texten von Jandl bis Morgenstern auszuprobieren, kommt nicht zu kurz!”

Und natürlich die Fotografie! Fotografieren entspannt mich, macht mir Freude, ist eine Leidenschaft – klar, dass ich in diesem Kurs dabei bin. Es sind genau die Bereiche, in die ich reinschnuppern bzw. die ich ausbauen wollte! Ich bin zufrieden mit meiner Wahl!

Mir taugt auch das Kurzgedicht, das ich bei der Schlussveranstaltung zum Besten geben darf:

Regietheater.
“Am schönsten wär sagt der Regisseur. Theater ganz ohne Publikum. Theater pur.
Weil die Trotteln da unt störn ja nur.”

(Trude Marzik)

Bei Philipp “werden wir viel über Bilder reden und eben auch viele Bilder über und unter Wasser schießen, bearbeiten und komponieren.” Als eine erste Aufgabe schwärmen wir zunächst gemeinsam, dann allein zum Thema “Tourismus und Meer” aus. U.a. ziehen wir von unserem Strand, dem Ionion-Beach, auf dem es ruhig zugeht, weiter zum Banana-Beach, wo der Tourismus zu Hause ist. Ich bezeichne ihn auch als “Katastrophen-Strand”: Er ist gefüllt mit Tausenden Sonnenschirmen, Strandkörben und -liegen in unterschiedlichen Preisklassen, es riecht nach Pommes und Burger, die bestellten Cocktails werden über Lautsprecher zum Abholen ausgerufen, im Wasser liegen unzählige Banana-Boote, Kanus, Stand-Up-Paddle-Bretter und Luftmatratzentiere aller Art. Hier kann man sich entspannen – nope! Aber Banana Beach bietet lustige Fotomotive zum Thema!

Ich tobe mich dementsprechend aus! Mein persönliches Programm ist ziemlich dicht – zwei Mal am Tag besuche ich meine Kurse im Amphitheater, einmal am alten Bauernhof. Die meiste Zeit bin ich nur am Pendeln zwischen den Programmpunkten, dem Kaffeehaus und der Holländerin. Corinna geht es ähnlich, auch sie pilgert immer von einem Ort zum nächsten. Theater- und Sprechtechnikkurs besuchen wir gemeinsam (sie brilliert bei der Abschlussaufführung in einer Shakespeare-Rolle), als dritten Kurs hat sie sich “Hula Hoop” bei Astrid ausgesucht. Ab und an bleib ich länger sitzen und schau ihnen aus der obersten Reihe des Rundtheaters dabei zu. Manchmal nütze ich die kurze Pause zwischen meinen Kursen, um ins Meer zu hüpfen. Ein Mal hab ich sogar eine Unterwasserkamera mit dabei, die mir Philipp zum Experimentieren ausgeliehen hat. Fad ist uns nicht. Fad und FOMO passen nicht zusammen!

Ein paar #Buchten und #Schluchten plus 1 Mal im Pool rumhängen … literally. 😎😜☀️🕶⛱ #Zakynthos #UrlaubinGriechenland #ichliebs #greece #griechenland🇬🇷❤️

#Vernissage 🎨👩‍🎨 #SOAK22 #sommerakademiezakynthos 🇬🇷 – Tolle Werke darunter! 👍👏🏻 #UrlaubinGriechenland #Kreativurlaub

Unter der Woche gibt es auch einen kursfreien Tag. Astrid und ich machen einen Ausflug durch Kiliomeno nach Cameo Island 🏝 (#Holzbrücke), weiter nach Korakoníssi, Pórto Róxa, wo wir zwischen den Klippen auf künstlich angelegten Liegeflächen chillen und zum Abschluss noch Richtung  Éxo Chóra zum ältesten Olivenbaum 🫒 der Insel (Astrid sagt, er sei 2-3000 Jahre alt) fahren – wieder habe ich ein paar Inselstückerln mehr gesehen! Meine FOMO dankt es mir! 

Bis zum nächsten Mal, du wunderbares Griechenland! 🇬🇷😎😍⛱ #Zakynthos #UrlaubinGriechenland #Strandlilie #Sommer2022

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert