Zu Besuch bei den Maasai

Schon am Weg zur Maasai Community in den Loita Hills lernen wir Kenia wieder von einer neuen Seite kennen. Auf der vierstündigen Fahrt zu unserem nächsten Stop dürfen wir Alltagssituationen im Verkehr, auf einem Markt und tolle Landschaften beobachten. Die folgenden zwei Nächte werden wir im Maji Moto Maasai Cultural Camp zu Gast sein und mit den Kriegern (warriors) und Frauen der Masai Nature-Walks unternehmen, eine Schule besuchen, einen einäugigen Hund kennenlernen (das zweite hat er im Kampf gegen eine Giftschlange verloren), ein Lagerfeuer machen, Kühe melken, eine Ziege zu Abend essen und einen Ausflug auf die hinter dem Camp liegende Anhöhe zum Sonnenuntergang machen. Wir machen außerdem Bekanntschaft mit einer Spinne, die ziemlich groß ist und ausgerechnet in unserer Unterkunft wohnt. Die Website beschreibt unsere Accomodation jedenfalls als “Kenya’s most authentic Maasai Cultural Camp” – und das zu Recht! Astrid und ich bekommen ein traditionelles Manyatta Cottage, eine aus Lehm, Holz und Kuh-Dung gebaute Hütte, zugeteilt. Unsere heißt “Olpopongi” (siehe Foto).

Gleich bei unserer Ankunft werden wir (hüpf-)tanzend (davon gibt es Videos… ;-)) in Empfang genommen und mit einer “Shuka” ausgestattet. Die Shuka ist eigentlich alles in einem: Ein großes Stück Stoff (meist im Karo-Design), das als Bekleidung, als Wandschmuck, als Vorhang, als wärmende Bettdecke verwendet wird. Ich entscheide mich für eine in kraftvollem Fuchsia, die auch hervorragend zu meinen Socken passt, die ich gerade trage (siehe Beweisfoto weiter unten).

Am Nachmittag machen wir mit den Maasai-Kriegern einen Nature-Walk, vorbei an einer heißen Quelle (maji moto), der von den Frauen auch als Waschplatz genützt wird – doch in dem Wasser treiben auch tote Frösche, mit ihrer weißen Bauchseite nach oben. Etwas unheimlich. Wir vermuten, das liegt an der Wassertemperatur. 🌡️ Die feuchte Wäsche wird dann schließlich auf den Stauden und Gebüschen getrocknet. 

Gleich in der Nähe davon besuchen wir die Enkiteng Lepa School, die bedürftigen Kindern aus der Umgebung hochwertige Schulbildung anbietet und zudem die Maasai-Kultur einbindet. Wir können uns ihre Klassenräume anschauen und eine Schülerinnengruppe ebenfalls beim Wäschewaschen (ein wöchentliches To-do) beobachten.

Wirklich beeindruckt bin ich vom Stammesführer und Camp-Chief Salaton, der diese Schule gemeinsam mit einer Maasai und Lehrerin gegründet und im Jahr 2008 eröffnet hat. Er wird uns beim Lagerfeuer und beim Abendessen Gesellschaft leisten und uns aus seinem Leben erzählen. Sein Stamm hat 5.000 Mitglieder, in ganz Kenia gibt es 80.000 Maasai. Mein Reiseführer bezeichnet den Camp-Boss als “redegewandten Analphabeten” – und das ist auch so. Salaton kann weder lesen noch schreiben, doch wenn er erzählt, hängen alle an seinen Lippen.

Wir fühlen uns wohl im Maasai-Camp! Wer wird auch nicht gern Tag und Nacht von so starken und mutigen, mit Speeren und Schildern ausgestatteten Kriegern beschützt? 🤔

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