Mittwoch, 2. November 2016. Ich stehe auf einem Board und fege die Piste hinunter. An sich nichts Ungewöhnliches. In Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels würde ich nicht mal mehr von einem verfrühten Saisonstart sprechen, sondern eher von einer Realität der nahen Zukunft. Im gewohnten Duck-Foot-Style bewege ich mich im Rausch der Geschwindigkeit auf eine aufgeschüttete Schanze zu. Geschwindigkeit? Um wirklich Speed aufbauen zu können, muss man in der Falllinie bleiben. Zusätzlich ist das Board gut gewachst. Irgendwas stimmt hier nicht. Irgendwas ist anders. Der Untergrund ist nicht schnell genug, da bremst was. Die Temperatur hält übrigens bei 27 Grad. Den Helm und die Handschuhe habe ich heute zu Hause gelassen. Ich befinde mich auf den atlantis’chen Sanddünen in der Nähe von Kapstadt, auch Cape Town Dunes genannt. Der Sand allerdings – stelle ich anfangs eher enttäuscht fest – lässt sich nicht so leicht schieben wie Schnee. “A Saund is ka Schnee.” Aber er ist warm. Der Hintern friert beim Anschnallen der Bindung diesmal also nicht ein.
So sieht es also aus, das mystische Atlantis. Sandig, windig, sonnig, heiß. Gedankenversunken schnalle ich ab, um die Düne – mit dem Board unterm Arm – wieder hochzuwandern. Was für ein Workout.
[Vielen Dank, Brian, für deine “Agnes in Action”-Bilder!]